Das schwedische Unternehmen will digitaler werden und seine Produkte auch in anderen Marktplätzen, wie beispielsweise Amazon oder Alibaba anbieten. Damit reagiert IKEA auf das Verhalten der Kunden, denn die Besucherzahlen in den großen Möbelhäusern sind rückläufig, während das E-Commerce-Geschäft wächst. Zwar nur langsam, aber stetig.
„Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Also verändern wir unseren Fokus und investieren massiv in den Ausbau des Internethandels. Denn das ist die Zukunft, da haben wir keinen Zweifel.“
Dennis Balslev, Geschäftsführer IKEA Deutschland in der „Welt„
Von derzeit etwa sechs Prozent Online-Umsatz will man auf einen Umsatzanteil von 25 bis 30 Prozent kommen. Dafür wird viel investiert: Website und App sollen kundenfreundlicher und „3D“ werden, die Lieferzeiten sollen sinken. In Ballungszentren sogar auf drei Stunden. Gleichzeitig will man auch vor Ort besser erreichbar sein:
Umzug vom Stadtrand in die Innenstadt
Dafür zieht es Ikea künftig in die Innenstädte. Allerdings nicht unbedingt mit großen Warenhäusern und -lagern, sondern mit verschiedenen Konzepten. Von eigenen „Innenstadt-Häusern“ bis zu kleinen Verkaufspunkten etwa in Einkaufszentren oder anderen Warenhäusern wird derzeit vieles getestet. Erste Showrooms und Pop-Up-Stores gab es bereits in Madrid, Stockholm und Kopenhagen.
„Wir rücken näher an die Kunden heran, künftig wollen wir in 15 bis 20 Minuten erreichbar sein – und zwar für jedermann, also sowohl per Auto als auch mit dem Bus oder dem Fahrrad.“
Mit den unterschiedlichen Konzepten kann man genau auf die regional sehr unterschiedliche Kundschaft zielen. Während die Berliner Kunden eher kein Auto und weniger Geld zur Verfügung haben, sieht das bei den Münchnern genau anders aus. Dementsprechend konzentriert man sich in Berlin eher auf die günstigen und praktischen Möbel und den Lieferdienst, während man in München eher die Designer-Kollektionen und den Montageservice fokussiert.
Langezeit hat man bei IKEA den digitalen Wandel weitgehend ausgeblendet. Inzwischen ist der Konzern im Wandel und reagiert schnell und mit voller Kraft. Mit der Kombination aus Online-Shopping und der fußläufigen Erreichbarkeit in den Innenstädten macht IKEA aus unserer Sicht auf jeden Fall alles richtig.
Titelbild von mastrminda via pixabay.