In erster Linie sind es zwei Dinge, die den Online-Einkauf vom realen Shopping-Erlebnis unterscheiden: 1. der haptische Eindruck, den man sich von der Ware verschaffen kann und 2. eine gute und vor allem persönliche Beratung. Letzteres ist leider viel zu oft Glückssache. Immer öfter täuschen nach Recherchen der Zeit und des NDRs speziell geschulte „Promoter“ eines Herstellers den Kunden vor, von neutralen Verkäufern beraten zu werden.
„Nach Recherchen von ZEIT und NDR sind versteckte Promoter in fast allen Warenhausketten im Einsatz. Sie beraten nicht nur in Saturn- und Media Märkten, Karstadt- oder Breuninger-Filialen, sondern auch in den edelsten Aushängeschildern der Branche, dem KaDeWe oder dem Hamburger Alsterhaus. Besonders häufig fanden sich die versteckten Promoter in Mode- und Kosmetikabteilungen sowie im Foto-, Smartphone- und Fernsehbereich“, so schreibt es die ZEIT in ihrem Artikel.
Umstritten ist diese Praxis insbesondere, weil die voreingenommenen Promoter nicht immer von den markenunabhängigen Beratern der Warenhausketten zu unterscheiden sind. Boris Wita von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein sieht darin eine mögliche Irreführung der Verbraucher: „Der Gesetzgeber muss zu einer gesetzlichen Regelung kommen, die es dem Handel auferlegt, die Verkäufer, die Berater klar zu deklarieren, damit der Verbraucher weiß, um welches Produkt, um welche Produktgruppe es hier geht“ (vgl. o.g. Artikel in der ZEIT). Betriebsräte und Handelsvertreter in Deutschland gehen davon aus dass unter den über drei Millionen Beschäftigten im deutschen Einzelhandel mindestens 30 Prozent Promoter sind. Teilweise gibt es sogar Angestellte, die stundenweise für die Warenhäuser arbeiten und ebenso stundenweise als Promoter unterwegs sind, dabei aber natürlich nicht immer „undercover“ arbeiten.